Kurzsichtigkeit - Kinder
Wie Sie als Eltern herausfinden, welcher Optiker Ihrem Kind nicht nur kurzfristig hilft, sondern es zugleich vor bedrohlichen Augen-Gesundheitsrisiken auf dem langen Weg in die Zukunft schützt.
Kleine Augen - Große Verantwortung
Vor circa 20 Jahren waren es vor allem kurzsichtige Jugendliche, mit denen Optiker es zu tun hatten. Inzwischen sind es meist schon Grundschulkinder. Ein großes Problem unserer Zeit besteht darin, dass schon Sechsjährige kaum noch Hobbys oder an Abenteuern Interesse haben, die draußen stattfinden. Sie verbringen viel zu viel Zeit vor Bildschirmen.

Es gibt einige typische Faktoren, an denen Eltern eine beginnende oder vorhandene Kurzsichtigkeit bei ihrem Kind erkennen können:
Dieser Ratgeber möchte Sie, als Eltern, darin unterstützen, Augenoptikern, an die Sie sich in Sorge um Ihr Kind wenden, die richtigen Fragen stellen zu können, um Ihr Ziel zu erreichen, den richtigen Optiker für die Lösung des Problems Ihres Kindes möglichst treffsicher zu finden.

Das Problem: Wie es bisher läuft beim Optiker
In seiner traditionellen Berufsausübung misst der Optiker die Sehstärke der Augen, korrigiert daraufhin die Fehlsichtigkeit durch entsprechende Brillengläser und sorgt damit i.d.R. für immer wieder neue Brillengläser:
Das eigentliche Problem der Kurzsichtigkeit - Noch viel zu wenig bekannt
Eine Kurzsichtigkeit ist in der Regel darauf zurückzuführen, dass der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft von Hornhaut und Linse zu lang ist, so dass sich die Lichtstrahlen nicht auf der Netzhaut treffen, sondern bereits davor. Mit entsprechenden Sehhilfen lässt sich Kurzsichtigkeit meistens korrigieren, wie weiter oben gerade beschrieben. Was aber, wenn das Hauptproblem die gewachsene und sogar weiter wachsende Länge des Auges ist? Diese tückische Ursache von Kurzsichtigkeit gilt es vor allem zu erkennen! Doch wie, wenn der Optiker nicht in der Lage dazu ist, weil ihm die Voraussetzungen zur Betrachtung des Augenhintergrundes sowohl technisch, als auch wissensbasiert fehlen? Und welche - sogar langfristig möglichen - negativen Konsequenzen demzufolge, wenn Eltern nur dem Ablauf beim Optiker folgen, wie er bisher vonstatten geht? Im Normalfall fehlt ihnen das Urteilsvermögen darüber, ob ihr Kind bei dem von ihnen ausgesuchten Optiker gut aufgehoben ist.
Ein berührendes Erlebnis aus der Praxis
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Kurzsichtigkeit muss behandelt und darf nicht nur korrigiert werden
Und damit wären wir - etwas vorschnell - beim Gang zum Augenarzt. "Etwas vorschnell"! Denn warum nicht doch erstmal zum Optiker?
Was bedeutet das für nachhaltig gesunde Augen Ihres Kindes? Sogar bis ins hohe Alter...
Wird das Längenwachstum des Auges bei Kurzsichtigkeit erkannt und kann es durch entsprechende Maßnahmen in den Griff bekommen werden, hat es den Effekt, dass das Auge eine weniger starke Zugkraft auf die Netzhaut ausübt. Würden diese Zusammenhänge unentdeckt bleiben und daher nicht angegangen werden, stiege das Risiko degenerativer Augenerkrankungen im Erwachsenenalter drastisch. Netzhautrisse, Netzhautablösung, Maklulaerkrankungen, grauer und grüner Star gehören dazu.

Dreh- und Angelpunkt - Die richtige Wahl des Optikers
Der Dreh- und Angelpunkt für den beruhigenden Blick auf die Zukunft des Sehens Ihres Kindes und seiner Augengesundheit besteht darin, den Optiker Ihres Vertrauens in regelmäßigen Abständen wiederkehrend an der Seite Ihres Kindes zu wissen. Einmal optometrisches Screening und das wars, wäre nicht zielführend, denn mit dem Augen-Screening und der damit einhergehenden Sehbeurteilung und Versorgung des Kindes allein ist es auch bei einem Optiker mit entsprechend ausgewiesener Expertise nicht getan. Ein Optiker, der sich in das Thema „Kurzsichtigkeit“ von allen Seiten eingearbeitet hat, wird den Eltern ein sog. Myopie-Management für ihr Kind empfehlen und selbst anbieten (Myopie = Kurzsichtigkeit).
Myopie-Management kann Rettung vor vielerlei Risiken bedeuten
Hinter dem Myopie-Management steht die Bestrebung, ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen bzw. gar zu stoppen. Das wiederum macht nur Sinn, wenn die Augen des Kindes in bestimmten zeitlichen Abständen immer wieder beobachtet, d.h., erneut untersucht werden. Denn das Kind befindet sich im Wachstum, was nicht nur auf Füße und den gesamten Körper zutrifft, sondern auch auf die Augen. Anhand der Screening-Daten im Zeitverlauf werden das Wachstumsverhalten des Augapfels und dessen möglicherweise komplexere Auswirkungen erst klar und frühzeitiges Einreifen somit möglich. Hier helfen spezielle Kontaktlinsen oder Brillengläser, die neben der reinen Sehkorrektur auch Einfluss auf das Längenwachstum der Augäpfel haben.

Die Schweiz - Ein Land, das Maßstäbe setzt
Seit dem 1. Juli 2024 übernehmen die Krankenkassen in der Schweiz für das Myopie-Management einen Kostenanteil von jährlich 850 Schweizer Franken – und das bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres. Bedenkt man den hohen präventiven Nutzen auf das weitere Lebensalter von Behandelten schon im Kindesalter, ist dies mehr, als sinnvoll. Auch unter dem Kostenfolgeaspekt. Daher wäre es wünschenswert, dass Optiker eine Lobbyarbeit gegenüber der Politik leisten, die zu einem ähnlichen Ergebnis auch bei uns in Deutschland führt. Aufgeklärte Kunden können hierzu gewiss auch ihren Beitrag leisten.
Fazit
Um sein Kind mit Kurzsichtigkeit bei einem Optiker gut aufgehoben zu wissen, sollten sie gezielt nach Optikern suchen, die die Lösung des Problems nicht nur durch reine Sehkorrekturen anbieten. Sehkorrekturen infolge eines klassischen Sehtests stellen allein auf die Feststellung der Brechkraft der Augen ab. Sie vernachlässigen das Erkennen viel tiefer liegender Probleme des Auges selbst, die als Verstärker der Kurzsichtigkeit nicht nur auf ein handfestes Sehproblem hindeuten können, sondern auch immense Risiken für irreparable Augenerkrankungen in sich tragen.